The Djorgos
Mit den Jacob Sisters in der Nordstern-Bar
Werner Flaths Visitenkarte weist ihn heute als Inhaber eines der renommiertesten Modehäuser Siegens

Am Anfang waren drei Freunde aus der Wenscht: Neben Flath noch Hartmut Florin (Schlagzeug) und Roland Schneider. "Eines Tages haben wir gesagt: Wir machen Musik - das muss so um 1960 herum gewesen sein," erinnert sich Flath, der 1944 geboren wurde: "Dann haben wir geübt wie die Blöden - und schließlich fiel die Entscheidung, eine Band zu gründen." Das Trio, zu dem bald der Gitarrist Lutz Pfeiffer stieß, übte in einem Raum, den der Geisweider Pfarrer Schmidt zur Verfügung stellte. Zunächst gehörten Stücke von Cliff Richard und den Shadows, aber auch deutsche Schlager zum Repertoire. Später, mit dem Aufkommen der Beatwelle, spielten die "Djorgos" natürlich auch Beatles- und Stones-Lieder - "halt alle laufenden Hits".
"Die Hütte war immer rappelvoll"
Dabei waren die vier überaus flexibel - zum Instrumentarium gehörten neben

Schon ab 1962 hatten die "Djorgos" ihr erstes festes Engagement: "Drei Jahre lang waren wir praktisch die Hauskapelle in der Nordstern-Bar im hessischen Flammersbach - samstags, sonntags und mittwochs haben wir dort gespielt - und immer war die Hütte rappelvoll." Dabei agierten sie hin und wieder auch als Begleitgruppe für Schlagerstars wie die "Jacob Sisters" und solche, die es erst noch werden wollten. Die vier Siegerländer hatten dadurch schnell einen guten Namen über die nähere Umgebung hinaus - "wir sind danach praktisch in ganz Hessen, aber auch in der Siegerlandhalle oder im Sauerland aufgetreten."
"Geisterreiter" im Liegen gespielt
Ihr allererstes Konzert gaben die "Djorgos" allerdings in der Bismarckhalle. Flath: "Das erste Lied war ,Ghostriders in the sky´ von den Shadows - und dafür hatten wir uns extra weiße Kutten anfertigen lassen. I

Zur Geschichte der Djorgos gehört auch eine sechsmonatige Tournee durch Skandinavien. Die Kontakte kamen über einen Onkel Roland Schneiders, dessen Mutter aus Norwegen stammte, zustande: "Er hat uns eine Arbeitserlaubnis besorgt, und so haben wir praktisch von Dänemark bis zum Nordkap gespielt - in großen Hallen, aber auch in Hotels." Wenig später aber kam das abrupte Ende: Um der Bundeswehr zu entgehen, wollten die "Djorgos" der Form halber nach Berlin ziehen - aber das passte der Mutter eines Mitspielers nicht: Sie schwärzte die Musiker beim Wehrersatzamt an, innerhalb kürzester Zeit hagelte es Einberufungsbescheide. Werner Flath hat damals seine Fender Stratocaster - "es war wohl die erste im Siegerland, eine absolute Sensation" - verkauft: "Wir brauchten Geld, schließlich fuhren wir allesamt teure Autos damals." 1967 wurde die Band "The Djorgos" also aufgelöst, Werner Flath hat danach nie wieder Musik gemacht.